Wie funktioniert die Kampagne?
Wir müssen zu den Wurzeln des Problems vordringen,
zum Kern der menschlichen Psyche, und erkennen,
das kollektives soziales Handeln mit individuellem Handeln beginnt.
Man kann das Individuum nicht von der Gesellschaft trennen.
Vimala Thakar
Die Idee der Klima-Chöre ist es, dass wir Bürgerinnen und Bürger der Zivilgesellschaft uns an jedem ersten Freitag eines Monats im Hauptbahnhof unser jeweiligen Stadt treffen, um gemeinsam den Gospel Amazing Grace zu singen. Man könnte die Aktion als regelmäßig wiederkehrenden Flashmob oder besser als Smartmob bezeichnen, da der Mob mit einer Art von politischem Inhalt verbunden ist. Ziel ist es, die Aktion wachsen zu lassen, damit sie zu einer größeren Bewegung werden kann. Sprechen Sie also über die Idee und laden Sie Menschen in Ihrem Umfeld ein, die Idee zu unterstützen.
Teilnahme als Chor
Wir freuen uns darüber, wenn Sie sich als Chor dazu entschieden haben, an der Gesangs-Aktion teilzunehmen. Im folgenden wird die Umsetzung der Aktion genau beschrieben:
1.) Sie sagen uns zu, an der Aktion teilzunehmen, damit wir die Aktion gut überblicken und koordinieren können. Wenn mehrere Chöre aus Ihrer Stadt teilnehmen möchten, wählen wir einen der Chöre als Hauptteilnehmer der Aktion aus. Das ist nötig, weil aus jeder Stadt nur ein Video veröffentlicht und nur eine Interpretation eingeübt werden soll. Natürlich können Sie sich darüber hinaus als unterschiedliche Chöre einer Stadt zu einem größeren Chor zusammenschließen.
Sie üben dann als von uns ausgewählter Chor Ihre Version des Songs Amazing Grace ein. Der Song entfaltet seine Wirkung vermutlich am intensivsten, wenn er pur und langsam gesungen wird. Sie können den Gesang aber natürlich auch mit Instrumenten oder einem ganzen Orchester begleiten. Schön ist es, wenn Sie sich als Chor für eine klassische Interpretation des Liedes entscheiden. Sie können aber auch eine eher frei gewählte Form einüben. Bedenken Sie dabei aber, dass die Interpretation nicht zu eigenwillig sein sollte, da Sie unter Umständen nicht allein singen werden. Denn ein wichtiger Aspekt der Aktion liegt darin, dass andere Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen Sie in Ihrem Gesang unterstützen sollen.
2.) Zu dem von Ihnen ausgewählten ersten Freitag im kommenden Monat singen Sie den eingeübten Song dann um 17 Uhr im Bahnhof/der Bahnhofshalle Ihrer jeweiligen Stadt. Der Gesang steht für sich selbst, er bezieht sich aber immer auch auf die 12 Einladungen der Aktion. Die Aktion findet ab diesem Zeitpunkt regelmäßig, immer am ersten Freitag eines jeden Monats um jeweils 17 Uhr im Bahnhof statt, damit sie eine gewisse Kontinuität erhält und wachsen kann. Das ist alles. Eigentlich eine ganz simple Sache, die nicht länger als 10 Minuten dauern sollte und 12 mal im Jahr stattfindet.
3.) Um die Aktion der verschiedenen Chöre verschiedener Städte jeweils zu dokumentieren, sollten Sie Ihre erste Amazing Grace Aktion filmisch dokumentieren. Dazu reicht ein übliches Smartphone. Die Dokumentation, die nicht viel länger als 10 Minuten sein sollte, schicken Sie uns, damit wir sie gemeinsam mit den Dokumentationen anderer Städte auf einer dafür bereitgestellten YouTube-Seite veröffentlichen können.
(Schicken Sie uns mit dem Video bitte auch einen kurzen Text, in dem Sie beschreiben, wie Ihr Chor heißt, ggf. wie man Sie im Internet finden & kontaktieren kann, wenn man Sie als Chor unterstützen möchte. Schön wäre auch ein Statement von Ihnen, warum Sie an der Aktion der Klima-Chöre teilnehmen. Dieser Text wird dann zusammen mit Ihrem Video veröffentlicht).
4.) Es wäre gut, wenn sich jemand aus Ihren Reihen fände, der oder die AnsprechpartnerIn für uns ist, und Ihre Teilnahme an der Aktion koordiniert. Dies ist auch sinnvoll, damit wir uns gut organisiert austauschen können, oder falls Presseanfragen an Sie gestellt werden. Diese Person müsste auch die Aktion/Versammlung in ihrer Stadt polizeilich anmelden.
Gemeinsam zu singen ist in einer Demokratie übrigens nicht nur rechtlich unproblematisch, sondern der Gesundheit einer solchen auch überaus zuträglich. Das gilt auch, wenn Sie in oder vor einem Bahnhof singen. Sie engagieren sich also mit unserer Gemeinschaftsaktion nicht nur für den gesellschaftlichen Wandel, sondern auch für eine sich beständig entwickelnde Demokratie. Sie beteiligen sich nicht an einer Aktion des sogenannten Zivilen Ungehorsams und es können Ihnen keine rechtlichen Nachteile entstehen, wenn Sie an einer solchen Gesangs- und Kunstaktion teilnehmen. Dennoch sollten Sie Ihren Smartmob der Form und Freundlichkeit halber bei der Polizei Ihrer Stadt anmelden. Das ist ganz einfach. Die Anmeldung der Aktion dient dabei nicht dazu, dass die Aktion von der Polizei genehmigt wird, sondern lediglich als Information über ihr Vorhaben. Sie verfügen als Bürgerinnen und Bürger per Verfassung über das zugesicherte Recht, sich versammeln zu dürfen. Bahnhöfe sind in der Regel öffentlich zugänglich und gelten als Teil des öffentlichen Raumes. Sie werden von allen genutzt, nicht nur von Zugreisenden, und sind Orte der Begegnung und des Austauschs, aber auch des Transitverkehrs.
Teilnahme als Initiative oder als Privatperson
Wenn Sie an der Aktion als Initiative der Zivilgesellschaft, also zum Beispiel als Schule oder Universität, Kindergarten, Sportverein, als NGO oder Glaubensgemeinschaft oder ganz einfach als engagierte Privatperson teilnehmen möchten, ist es ganz einfach, an der Aktion teilzunehmen: Finden Sie sich zu einem der kommenden ersten Freitage im Monat um Punkt 17 Uhr im Bahnhof Ihrer jeweiligen Stadt ein und stimmen Sie in den Gesang des Chors vor Ort ein. Falls es in Ihrer Stadt noch keinen Klima-Chor gibt, singen Sie einfach ohne Chor und laden Sie im Anschluss einen oder mehrere Chöre Ihrer Stadt dazu ein, an unserer Aktion teilzunehmen. Dabei ist es egal, ob Sie einen professionellen Gospel-, einen Laien- oder Schulchor einladen. Vermutlich haben die Chöre Ihrer Stadt ganz einfach noch nichts von der Idee eines Klima-Chors gehört und freuen sich über einen Hinweis auf unsere Initiative.